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Long Covid, Immunsystem, AbwehrschwächeStress, Depressionen und das Burnout-Syndrom

Nicht wenige unserer Patienten haben häufig das Gefühl mit ihren Energien „am Limit“ zu sein – oder vielleicht schon darüber hinaus. Sie befinden sich in einem wahren Teufelskreis zwischen einer depressiven Grundstimmung, Getriebensein, Unruhe und Hektik – häufig eigentlich völlig unabhängig von äußeren Stressfaktoren! – und seelischer/körperlicher Erschöpfung. Vielerlei Symptome können auftreten, die schulmedizinisch nicht oder nur mit starken und nebenwirkungsreichen Psychopharmaka oder einer langwierigen Psychotherapie behandelt werden können.

Häufige Anzeichend für drohendes Burnout sind: chronische Müdigkeit, ein Gefühl von körperlicher und geistiger Erschöpfung, Depressionen und psychosomatische Reaktionen, die alle Organsysteme betreffen können, besonders häufig auch den Verdauungstrakt. Die Symptome des Burnout ähneln einer Depression und dem Chronischen Erschöpfungssyndroms (CFS).

Das Burnout-Syndrom ist eine Folge von Stress im Berufsleben, aber auch von bestimmten Verhaltensmustern in jeder ausgeübten Tätigkeit, auch in der häuslichen Umgebung oder z.B. im Studium. Die körperlichen Beschwerden sind meist unspezifisch und die seelische Erschöpfung steht –wie bei der Depression- im Vordergrund.

1.     Die erste Phase der emotionalen Erschöpfung folgt einer Periode der Überaktivität. Es gelingt dem Betroffenen nicht mehr, seine Kräfte in der Freizeit zu regenerieren, da er auch dort auf einem erhöhten Stressniveau bleibt. Erste Zeichen der Erschöpfung sind dann mangelnde Schlafqualität und das Gefühl von chronischer Müdigkeit und Erschöpfung.

2.     In der zweiten Phase, der Depersonalisation, zieht sich der vom Burnout Bedrohte immer mehr in sich zurück. Lebensfreude geht verloren und stattdessen beherrschen Angst und körperliche wie psychische Anspannung das tägliche Leben.

3.     Die dritte Phase ist durch verminderte Leistungsfähigkeit und zunehmenden Rückzug gekennzeichnet Es herrscht eine negative Grundhaltung und eine Neigung zum Zynismus. Das Selbstwertgefühl sinkt und in dieser Phase versagen die Kompensationsmöglichkeiten- der Betroffene ist am Burnout erkrankt. 

In der chinesischen Medizin wird das Burnout-Syndrom als Störung von Herz, Leber und letztlich als eine Erschöpfung der Nieren-Energie betrachtet.

So z.B. das Anfangsstadium des Burnout-Syndroms mit Magen-Darm-Problemen wie Verstopfung, Durchfall, Blähungen, Magenschmerzen, Sodbrennen, oder Brechreiz, Atembeschwerden wie Luftnot, Herz-Kreislauf-Problemen wie Bluthochdruck, Herzrasen oder Herzklopfen, zu Verspannungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Migräne, Schlafstörungen oder Essstörungen, Hörsturz oder Tinnitus, Schwindel oder Augenproblemen wie geröteten oder trockenen, windempfindlichen Augen. Dies alles sind Probleme, die in der TCM der Leber zugeordnet werden.

Aufgabe der Leber in der chinesischen Medizin ist es, für den freien Fluß der Lebensenergie Qi zu sorgen: Anspannung- wenn nötig! Aber auch Entspannung zur Regenerierung! Wenn dieses Gleichgewicht auf Dauer nicht hergestellt werden kann, kommt es zur Verausgabung der Reserven, d.h. aus Sicht der TCM zu einer Erschöpfung der Nieren-Energie. Die zwischenmenschlichen Probleme, die in diesem Prozess auftauchen, aber auch die Ängste und Depressionen sind häufig Probleme des Herzens.

1.     Regulierung der Lebensweise

a.     Pausen einplanen – PC-/internetfreie Zeiten!

b.     Bewegung: Ausdauersport – nicht leistungs- und ziel-, sondern zeitorientiert: 3x/Woche jeweils 30 Minuten Wandern, Spazierengehen, Walken, Joggen, Radfahren...

2.     Ernährung – regelmäßige leichte Kost, abends weniger essen. Gut verdaulich, also keine Rohkost, sondern gekochtes Gemüse und mäßig Fleisch. Wenig Scharfes, Gegrilltes, Alkohol und Fertigprodukte (Pizza etc.)!

Der große Vorteil der chinesischen Medizin ist die ganzheitliche Herangehensweise. Eine Trennung von Körper, Geist und Seele wird in dieser Heilkunde nicht vorgenommen. Die möglicherweise zugrundeliegenden seelischen Probleme, die zu einem ständigen Getriebensein, Hetze und Unzufriedenheit mit der momentanen Lebenssituation führen, werden vielleicht angesprochen. Anders als bei einer –häufig auch begleitend sinnvollen- Gesprächstherapie erfolgt die Behandlung jedoch über den Körper. Ist dieser doch der einzig greifbare Spiegel der fühlbaren Probleme, über den diese auch tatsächlich behoben werden können.

Gerade die körperorientierten, spür- und somit wahrnehmbaren Methoden der TCM haben sich in der Behandlung aller Phasen des Burnouts ausgesprochen bewährt.

Phase 1 – Überaktivität bis hin zu emotionaler Erschöpfung

Hier sind Ruhepausen und ein ausreichender Schlaf sehr wichtig. Die Akupunkturbehandlung steht an erster Stelle, einmal wöchentlich zur Senkung des überschüssigen Yang und für die „liebe Seele“. Begleitend u.U. winzige Dauernadeln in die Ohrmuschel.

An zweiter Stelle die Tuina-Behandlung. Hier werden die verspannten Muskeln und Sehnen wieder gelöst. Der Fluß der Lebensenergie Qi wird so harmonisiert. Nicht wenige Patienten schlafen schon während der Behandlung ein! Auch können die muskulären Blockaden mit der Schröpftherapie aufgelöst werden (Schröpfmassage).

Phase 2 – Angst, Rückzugstendenzen, seelische Anspannung und manifeste depressive Stimmungen

Die psychischen Aspekte nehmen zu. Hier wird die Akupunktur dann mit der Kräutertherapie kombiniert. Die Akupunktur wirkt in diesem Fall entspannend und hilft dabei, das innere Gleichgewicht wieder herzustellen. Die Kräuter stabilisieren das Herz und die Nieren – diese „Organe“ werden aus Sicht der TCM in dieser Phase des Burnout beeinträchtigt.

Phase 3 - verminderte Leistungsfähigkeit und zunehmender Rückzug, Depression

Neben der nach wie vor notwendigen seelischen Stabilisierung (Akupunktur) ist es in dieser Phase wichtig die Energiereserven wieder aufzufüllen. Dies geschieht durch Strategien zur angepassten Ernährung – das tägliche Essen ist die wichtigste Energiequelle!- und durch Kräuterrezepturen. Diese werden dann regelmäßig angepasst und sollten schon über mehrere Monate lang eingenommen werden.

Chronischer Stress steht in Zusammenhang mit erhöhten Cortisolwerten. Ein hoher Cortisolspiegel steht in Verbindung mit zahlreichen Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Gewichtsprobleme oder Diabetes mellitus Typ 2. In der Chinesischen Medizin besteht ein enger Zusammenhang zwischen den Organen und den Emotionen, jedem Organ ist dabei eine Emotion zugewiesen. Dadurch existiert eine starke Verbindung zwischen der mentalen und der körperlichen Gesundheit.

Akuter Stress wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin der Emotion Angst zugeordnet. Diese Emotion steht mit der Niere in Verbindung und kann sie direkt beeinträchtigen. Dabei ist zu beachten, dass die Lage der Nebennieren direkt neben den Nieren ist, also auch eine Verbindung zu den Nebennieren bestehen könnte. Die Symptome der Nieren bei einem Angriff durch Angst sind beispielsweise Palpitationen, Schlaflosigkeit oder ein trockener Mund. Die selben Symptome finden sich auch bei einer extremen Adrenalin-Ausschüttung durch einen akuten Stressor.

Chronischer Stress führt zu einer hohen Cortisolausschüttung und zeigt sich in der Traditionellen Chinesischen Medizin als die Emotionen Sorge und Grübeln. Diese Emotionen  greifen die Organe Milz/Pankreas, sowie Lunge und Herz an. Symptome von Sorge und Grübeln sind Müdigkeit, Appetitmangel, Magenschmerzen, Palpitationen und Gewichtsverlust. Außerdem Panikattacken und Schlaflosigkeit.

Die Akupunktur gilt als effektives Mittel um Stress zu reduzieren. Durch die Akupunktur wird die Ausschüttung von Endorphinen erhöht, sowie die stressinduzierte Ausschüttung von Cortisol vermindert. Außerdem führt Akupunktur zur Ausschüttung von Melatonin, Serotonin und Dopamin

 

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